Ein besonderes Kleinod finden Sie vor dem Nordhang des Großen Waldsteins; hier im Ortsteil Kleinlosnitz können Sie den original eingerichteten Dietelhof besichtigen.
Die Familie Dietel lebt seit über 400 Jahren im Dorf. Der Dietelhof wurde in der Zeit von 1789 bis 1791 erbaut. Er ist ein strohgedeckter Vierseithof.
Bei dem Besuch des Bauernhofmuseums können Sie die Lebensweise der Familie kennenlernen. Die Einrichtungsgegenstände sind erhalten geblieben. In der Ausstellung erfahren Sie nicht nur die Familienchronik der Familie Dietel, sondern Sie erhalten auch einen Einblick in das Leben der Tagelöhner, die auf dem Dietelchen Hof beschäftigt waren.
Ich möchte Ihnen speziell das Wohnstallhaus mit seinen Besitzern vorstellen. Sie finden es gleich gegenüber dem Parkplatz.
Das Wohnstallhaus wurde aus Holz und Lehm erbaut. In diesem Haus wurde gekocht, gearbeitet und gegessen. Alles spielte sich auf engstem Raum ab. Die Hühnersteige standen auch in der Stube.
Im Grundbuch zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde das Haus unter der Bezeichnung "Anwesen Haus Nr. 4 in Saalenstein", Besitzer Nikolaus Merkel zum ersten Male urkundlich erwähnt.
Das Wiesengrundstück, auf dem das Haus erreichtet wurde, gehörte dem Schwiegervater von Nikolaus, Johann Nikolaus Peetz. Da er keinen männlichen Nachfolger hatte, erlaubte er seinem Schwiegersohn auf diesem Grundstück ein Haus zu erbauen. In diesem wohnte der Webermeister Nikolaus Merkel (1761 - 1836) mit seiner Frau Magdalena Elisabeth (1763 - 1835).
Nikolaus erbaute ein Wohnhaus mit Holzlege und Schweinestall. Vor dem Haus befand sich ein kleiner Garten. Beide verdingten ihren Lebensunterhalt durch den Hausbau und die Leinenweberei.
Da die Ehe kinderlos blieb ging der Besitz an die Patentochter Magdalena Elisabeth Feghelm (1808 - 1855) über. Geschätzt wurde der Wert des Hauses auf 125 fl. Magdalena heiratete 1833 Johann Georg Baumann. Er war ein Weber und stammte aus Posseck in Sachsen.
Die Familie Baumann erwarb einen Garten, ein Feld und eine Wiese. Zuletzt war Johann Georg Baumann als Waldaufseher tätig. Er starb sehr früh und hinterließ nach seinem Tod im Jahre 1845 eine Frau mit 4 Kindern. Der Sohn wanderte nach dem Tod der Mutter nach Nordamerika aus. Danach übernahm die jüngste Tochter Barbara 1858 das Haus für 300 fl. Sie heiratete den Zimmergesellen Johann Martin Fränkel aus Köditz. Sie konnten das Anwesen nicht halten und nach 2 Jahren wurde es versteigert.
Oberfränkisches Bauernhofmuseum
Kleinlosnitz 5
95239 Zell
Tel.: 0 92 51 / 35 25
ÖFFNUNGSZEITEN 2024:
Febr. – April:
Mai - Sept.:
Okt. - 15. Nov.:
Gruppen nach Anmeldung auch außerhalb der angegebenen Zeiten (Tel. 0 92 51 /35 25).
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© Text und Fotos: Sylvia Wentzlau
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